So, dieser Trip hat es in sich gehabt. Wir hatten zwar nicht viel Verkehr aber dafür haben wir gefühlte 300’000 Pass- und Dokumentkontrollen und geschätzte 100’000 Temperaturmessungen und Fragen zu unserer Gesundheit hinter uns. Alles ganz nach dem Motto „ der Weg ist das Ziel“.
Einige Zwischenstopps haben wir eingelegt, darunter das absolute „Muss“, die Villa Sandi in Valdobbiadene, wo wir die kümmerlichen Reste an Platz die wir im Auto noch hatten, mit Prosecco von oben genanntem Hersteller voll stopften.
Die Nacht verbrachten wir in einem dieser grandiosen Herrenhäuser, die man meist entlang der Route in den Süden sehen kann und geflissentlich ignoriert. Aber das Anhalten hat sich absolut gelohnt!
In der Villa Ca’ de Memi fanden wir Unterkunft, biologisches Essen und das eine oder andere (biologische) Tröpfchen heimischen Schaffens. Auch lernten wir von der Besitzerin/Köchin, dass diese Gegend (Veneto) reich an Geschichte und sehenswerter Palazzi war – und das ein Steinwurf vom total überranten Venedig entfernt. Ha! Da hatten wir wieder mal das richtige (Hochprozentige) Näschen gehabt.
Am nächsten Tag ging es dann wieder einmal mehr auf die Suche nach dem Fähreanlegeplatz. Und wie immer wurde das zur Abenteuerrally der Superlative. Das Navi wollte uns zuerst direkt auf die Insel Venedig, anschliessend in den Industriehafen und dann ganz dreist ins Nirgendwo lotsen. Erst als wir dem Navi höflich die Mittelfinger beider Hände gezeigt hatten und via Verkehrsleitdienst von Google (Handy) navigierten, konnten wir und in die Reihe der Hoffnungsvollen einreihen.
Als das Warten in der Mittagshitze zur Tortur wurde, hatten wir bereits auf Ferienmodus geschaltet. Denn wir hatten bereits beim Einchecken erfahren, dass wir nicht mit der von uns gebuchten schönen, edlen Anek Line nach Igoumenitsa schippern würden, sondern mit der mehr als mittelmässigen Grimaldi Lines und da gabs nur noch Eines: Gehirn auf Autopilot und ab durch die Mitte…!
Dafür hatte ich beim Warten auf’s Ablegen (mit 2 Stunden Verspätung) reichlich Zeit, mein neues Teleobjektiv auszuprobieren. Echt cool das! Venezia von der Fähre aus!
Das selbe Sujet ohne Teleobjektiv…! Und nein, ich will überhaupt nicht Werbung machen für meine zukünftigen Blogbeiträge, die jetzt noch bessere Bilder beinhalten werden. Würde ich nie machen! Moi? Jamais!!
Und, wir hatten es ja geahnt, die Kabinen waren eher mittelmässig, das Essen Kantinenmässig serviert aber überraschend gut, der Wein ausreichend und geniessbar. Unser Auto hatten wir an der brütenden Sonne (siehe Bildmitte). Aber dafür machten wir Bekanntschaft mit anderen Abenteurern und führten doch das eine oder andere interessante Gespräch…
…unter gewöhnungsbedürftigen Umständen. Aber das Thema, unsere AnnaSophie, entschädigte und fesselte unsere neuen Freunde zugleich.
Und um 16 Uhr war es soweit. Wir hatten Igoumenitsa erreicht und konnten uns nach einer Gesundheitskontrolle (mit Speichelabgabe)…
…auf den Weg Richtung Preveza machen! Ach, langsam fing es an, im Bauch zu kribbeln und alle möglichen Bilder schossen einem durch den Kopf. In welchem Zustand würden wir AnnaSophie wohl antreffen? Ob das Regendach durchgehalten hat? Wieviel Wüstensand würden wir aus den Ritzen scheuern müssen?
Aber zuerst hiess es noch Vorräte bunkern, denn die Cleopatra Werft lag auf der anderen Seite der Flussmündung und dort gab es keine Lebensmittel. Und Hungrig waren wir auch. Und so mussten wir der Reihe nach erst beim Bancomaten, dann beim Supermarkt und dann unten am Hafen einen Parkplatz ergattern. Alles nullo Problemo, denn wenn man keinen Parkplatz ergattern konnte (wenn es überhaupt welche hatte), dann konnte man ja immer noch mitten in der Strasse parkieren, ganz Greek Style.
Und als wir unten im Hafen eine unserer Lieblingstavernen wiederfanden und der Kellner uns ungefragt Tzaziki auf den Tisch stellte, wussten wir definitiv, dass wir es geschafft hatten. Wir waren in Griechenland!!!
Und dann ging es endgültig Richtung Werft. Wie würden wir AnnaSophie nach zehn Monaten Stillstand wohl vorfinden…?!?