Oder besser gesagt, die Störche sind hier. Und sie sind wirklich überall…
Wenn wir durch Odiáxere fahren, dann hat es dort der Strasse entlang alte Bäume und auf jedem dieser Bäume ist ein von Störchen bewohntes Nest. Wir haben die Strasse inzwischen „Storchenallee“ getauft.
Manche der Vögel sehen aber so zerzaust und zerfleddert aus, als ob sie direkt durch einen mittleren bis grösseren Sandsturm geflogen wären. Oder sind das etwa diejenigen Störche, die zu alt sind um es noch bis in den Norden zu schaffen und es sich hier im Süden gemütlich machen? Portugal sozusagen als Altersheim für Störche? Reine Vermutung meinerseits…
Einige Störche halten aber offensichtlich nicht viel vom Leben auf dem Land und sind schon eher urban veranlagt. Diese Störche hier haben sich optimal gelegene Lofts in der Altstadt von Portimao erobert.
Andere wiederum lieben es verkehrstechnisch günstig gelegen. Was sich die wohl denken, wenn ständig diese merkwürdigen blechernen, brummenden, stinkenden Viecher rund um die Wohnung kreisen?
Dann gibt es aber auch diejenigen, die mit der Zeit gehen, und sich eine Wohnung mit Fernmelde-, Internetanschluss und Wetterstation gebaut haben. Sehr praktisch. Die wissen jederzeit, woher der Wind weht und wie stark.
Und manche wollen halt ganz einfach Präsenz markieren und können schon mal den normalen Betrieb zum erliegen bringen.
Und offenbar lieben die Portugiesen ihre Störche. Alte Fabrikkamine werden prinzipiell stehen gelassen und auch sonst zeigt man sich den Vögeln gegenüber sehr tolerant. Da Stahlkontrsuktionen bei Störchen sehr beliebt zu sein scheinen, kann es also durchaus vorkommen, dass man auf einem Propangas Hochlager Storchennester findet. Aber aus irgend einem Grund werden die Nester nicht weggeräumt. So ganz nach dem Motto: die fliegen ja eh bald in die Luft.
Und sie sind auch wieder da! Zwar leider nicht im Hafen, aber wenigstens in den Dörfern sieht und hört man wieder Schwalben.
Aber ob sie sich beliebt machen bei den Dorfbewohnern, in dem sie eine Loggia einfach in eine Schwalbensiedlung umfunktionieren? Die einen scheinen es zu tolerieren, andere haben in jeder Ecke schwarze zerfetzte Plastiksäcke aufgehängt, um die Schwalben zu verscheuchen.
Und so sehen diese Wohnungen aus der Nähe aus.
Bei uns in der Marina geht es beschaulicher zu und her. Da es praktisch keine Insekten gibt hier auf den Schiffen, hält sich auch die Vogelpopulation in Grenzen. Ein paar vereinzelte Möwen, die sich hier zum Übernachten niederlassen und ab und zu schauen ein paar Spatzen vorbei. Und hin und wieder verirrt sich ein Kranich ins Marinabecken zum Abendessen. Das ist alles.
So, jetzt höre ich aber auf mit meinem Ausflug ins Tierreich, sonst meint noch jemand, ich hätte einen Vogel…!!
Am Schiff haben wir inzwischen die meisten Arbeiten erledigen können und heute haben wir die letzten noch ausstehenden Teile eingesammelt. Jetzt noch mal grosse Wäsche machen, Einkaufen und am Mittwoch soll es endgültig von hier los gehen!!
Drückt uns die Daumen…