Alles auf Anfang!

Hart sind sie gewesen, die letzten zwei Jahre. Für uns Alle. Ich und meine Familie haben es erfolgreich geschafft, uns nicht mit Covid zu infizieren. Alle sind gesund und munter. Sogar die inzwischen 95 Jährige Anna ist wohlauf.

Unsere Segelpläne für die Jahre 2020 und 2021 wurden durch Covid und die vielen Lockdowns total auf den Kopf gestellt. Aber wer Segelt kann eh nicht planen und so war es für uns einfach das gewohnte von Tag zu Tag improvisieren, um vorwärts zu kommen.

Im Jahr 2020 haben wir es ja allen Widerständen zum Trotz geschafft, von Preveza nach Monfalcone zu segeln. Wir wollten das Boot so nahe wie möglich an die Schweizer Grenze bringen, um im Winterlager endlich all die Arbeiten auszuführen, die wir schon so lange geplant hatten. Und Monfalcone wäre per Auto relativ einfach zu erreichen gewesen.

Wir hatten über den gesamten Törn das AIS ausgeschaltet gelassen, da im Herbst 2020 Covid in den Balkanländern heftig am Wüten war und der Grenzübertritt von Griechenland nach Albanien, von Albanien nach Montenegro, etc. teilweise unmöglich oder nur erschwert möglich war. Und so mussten wir immer wieder mal die Angaben über unseren „Last Port of Call“ ein wenig – nun ja – zurechtbiegen, um nicht abgewiesen oder in Quarantäne gesteckt zu werden. Und da wäre eine mögliche Rückverfolgung unserer Route per AIS sicher nicht Hilfreich gewesen.

Der Törn 2020 war nicht nur wegen Covid Abenteuerlich gewesen, haben wir doch auch viele Stürme und sonstige Abenteuer durchlebt. Das meiste habe ich im Blog im Kapitel https://annasophie.ch/category/2020-von-griechenland-nach-italien/ festgehalten. Das einzige das fehlt ist die Überfahrt von Kroatien nach Venedig, unser Aufenthalt in der Lagunenstadt und die Weiterreise in unser Winterlager zur Crack Boat Werft in Monfalcone. Die Berichte dazu werde ich so bald als möglich nachreichen, denn besonders unser Aufenthalt in Venedig war das absolute Highlight dieses Törns und darüber muss ich unbedingt berichten.

Das mit dem einfach zugänglichen Winterlager hat sich mit dem erneuten Lockdown Anfangs 2021 als Rohrkrepierer herausgestellt. So wollten wir zum Beispiel das Unterwasserschiff (Schiffsrumpf) von seinen inzwischen 9 Schichten Antifouling befreien und mit Coppercoat Antifouling neu aufbauen lassen. Dies ist sehr Zeit- und Arbeitsaufwendig, aber bei Crack Boat in Monfalcone waren sie spezialisiert auf diese Art von Arbeit und wir wussten unser Boot in guten Händen.

Wir wollten dann das von uns schon ein Jahr zuvor an der Boot in Düsseldorf bestellte Coppercoat nach Italien schicken lassen und dann gingen die Grenzen zu. Wie die Geschichte weitergeht, will ich hier noch nicht verraten, aber es dient als gutes Beispiel dafür, wie chaotisch und schwierig sich das Winterlager 2020/2021 entwickelte.

Trotz Allem konnten wir AnnaSopie im Jahr 2021 doch noch Einwassern, halt eben erst im September. Der Törn von Monfalcone nach Brindisi im letzten Jahr war dann schon einiges einfacher, auch weil wir inzwischen geimpft und geboostert waren und uns deshalb das Reisen von einem Land ins Nächste sehr vereinfachte.

Den Anfang des Törns habe ich mit Unterstützung von Willi absolviert, da Max Beruflich verhindert war. Willi aus Wien hat mich von Monfalcone bis Primosten als zertifizierter Skipper tatkräftig unterstützt. Das war ganz was Neues für mich. Wie diese Zusammenarbeit zustande gekommen ist und wie es gelaufen ist, darüber werde ich bei nächster Gelegenheit bloggen.

Eine weitere Neuerungen des letzten Jahres war, dass ich die Gelegenheit genutzt und auf dem Weg zurück in den Süden meinen Hochseeschein gemacht habe:

Und auf dieses Dokument bin ich besonders stolz, befähigt es mich doch, unabhängig von Max das Boot als Skipper zu führen.

Und dies hab ich auch gleich umgesetzt und bin – anstatt brav im Hafen von Primosten auf Max’ Ankunft zu warten – Einhand (Allein und Selbständig) nach Split und zurück nach Trogir gesegelt. Das mag Distanzmässig nicht viel sein aber für mich war es ein riesen Schritt in die Zukunft. Und das Erstaunlichste war: weder Boot noch Crew (Ich) sind dabei zu Schaden gekommen!

Anfang November war die Crew dann wieder in der alten Formation unterwegs. Max, ich und AnnaSophie.

Viele Stürme haben wir durchlebt in der kurzen Saison. Aber was auffiel war, dass wir sehr oft das einzige Boot unterwegs waren. Und so wurde uns das schlechte Wetter ein wenig durch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Einheimischen versüsst.

Ach, Tempi passati. Hier noch eine Übersicht, was seglerisch bei uns in den letzten zwei Jahren so gelaufen ist. Die Highlights werde ich bald im Blog verewigen.

Aber vorher möchte ich noch mitteilen, dass wir wieder unterwegs sind. Wir haben Brindisi verlassen und sind in einem Schlag (110 sm) nach Korfu gesegelt. Das AIS ist wieder aktiv und unsere Position kann wieder in Echtzeit über den Link „Marine Traffic” in der Menuleiste des Blogs abgerufen werden.

Und hier befindet sich AnnaSopie momentan. In der Mandraki Marina in Corfu Stadt. Für wenige Tage noch stationär, da Max beruflich nach Oesterreich musste. Aber bald…

Let us begin a new chapter, shall we?

 

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