Na toll, kaum erstellt ist die Statistik schon wieder im Eimer. Jetzt hatten wir zwei Flautentage hintereinander und zwar ganz dicke. Aber was soll’s, so ist das Leben. Die letzten paar Tage waren eh von Pleiten, Pech und Pannen gezeichnet.
Es fing damit an, dass wir beim letzten Starkwindsegeln vor ein paar Tagen nicht gemerkt haben, dass die Dachluke im Salon nicht geschlossen war und wir den Salon geflutet haben. Alles war nass. Die Sofas, die Bücher, die Wände, der Boden, KIssen, Decken, einfach alles. Zum Glück schien die Sonne wie verrückt und wir konnten am selben Abend in der Ankerbucht alles wieder trocknen. War sicher lustig anzusehen, unser Bootsdeck, übersäht mit Hausrat. Das positive an der Sache war dass jetzt der Salon wieder blitzsauber und wie neu ist.
Zwei Tage später wollten wir – bei noch mehr Starkwind – in Kristiansand anlegen. Und es hätte auch noch Platz gehabt. Aber das Anlegen am völlig ungeschützten Aussenponton war wegen des Starkwindes nicht möglich, und weiss Gott, wir haben es versucht. Und an der windgeschützten Innenseite hatten die Boote ihre Leinen so idiotisch verlegt dass man in die freien Plätze nicht hinein kam.
Wütend zogen wir von dannen und nachdem wir es in drei überfüllten Buchten versucht hatten, fanden wir in der vierten das Paradies und die volle Entschädigung für all den Frust.
Biskophavn (58° 3’52.54″N / 7°58’5.59″E) heisst die Bucht und liegt ganz in der Nähe von Kristiansand. Und da wir es wieder mal elegant schafften uns an den Felsen zu parkieren, war das Entdecken der Insel natürlich ein Kinderspiel und ein Vergnügen. Und dank des heissen Wetters kam auch der Badespass nicht zu kurz.
Und so fand ein frustrierender Tag ein gutes Ende…
Am nächsten Tag fuhren wir wieder nach Kristiansand. Beim zweiten Anlauf klappte es und wir fanden einen Platz in der Marina. Inzwischen war es weit über 30° heiss und wir flüchteten ins Städtchen in eine schattige Bar, weil es auf dem Schiff einfach zu heiss war. Dann noch die Einkäufe gemacht und die Wäsche gewaschen.
Am nächsten Tag dann das nächste Desaster: Max hatte vergessen, vor dem Abspritzen des Bootes die Luke in der Eignerkabine zu schliessen. Und wieder war alles Nass. Die Matratze, Bettwäsche, Decken, Kleider. Super. Zum Glück war es immer noch über 30° heiss und nachdem wir schwitzend die schwere Naturgummimatratze durch den kleinen Niedergang an Deck gequetscht hatten und das nasse Zeug in den Wäschetrockner stopfen konnten im Waschhäuschen des Hafens, konnten wir auch die Eignerkabine nun von oben bis unten reinigen.
Und während sich Max wieder einmal auf die Suche nach einer Behörde machte, die unser Boot doch bitteschön endlich in Norwegen einklarieren würde, setzte ich die Eignerkabine wieder zusammen. Wieder einmal mehr hat das mit dem Einklarieren nicht geklappt weil es es offenbar keinen Beamten in Norwegen interessiert welche Sportschiffe im Land ein- und auslaufen.
Verärgert und mit einiger Verspätung legten wir ab und nahmen Kurs auf unser nächstes Tagesziel. Und bei der Anfahrt auf die von uns ausgesuchte Ankerbucht dann der nächste Ärger: gleich zweimal knallten wir mit dem Kiel in einen Stein. Da war offenbar kein Durchkommen. Frustriert gaben wir auf und suchten uns ein neues Ziel. Und das war dann aber wieder einmal ein Volltreffer. Eine wunderschöne kleine Bucht mit vielen steil ins Wasser abfallenden Felsen: Und weil wir das nun schon ganz schön im Griff hatten, legten wir uns wieder einmal an einen Felsen und flugs war der ganze Ärger vergessen.