Wir konnten aber wenigstens unseren Kühlschrank und unsere Schapps wieder füllen. Und den Strom musste halt wieder mal die Sonne liefern.
An dem Felsen (hier im Bild) dieses wunderschönen Inselchens klebte bis vor vier Jahren die Costa Concordia, das Kreuzfahrtschiff das von Capitano Schettino hier versenkt wurde.
Die Ankerbucht selbst war eigentlich ganz hübsch, aber total voll mit Booten. Und da es Samstag war sogar noch mehr als sonst. Da die Insel nur 20 Km vom Festland entfernt war, war sie sogar für kleine Boote gut erreichbar. Und so schmissen wir wie gewohnt im Pulk der kleinsten Boote Anker, das wir wussten dass die nicht über Nacht bleiben würden. Und siehe da, wir verbrachten die Nacht in einer immer noch vollen, aber nicht überfüllten Bucht.
Und dann hiess es schon bald „Andiamo“, auf zur nächsten Ankerbucht. Der Wind war mässig und so schleppte uns Speedy-Geni an die Westküste der Insel, in die Cala Campese. Hier hatte es mehr Platz und wir konnten gefahrlos schnorcheln und schwimmen.
Wir assen schnell fertig und spazierten noch durch das bunte Treiben in dem von Italienischen Touristen beschlagnahmten Städtchen.
Danach schlenderten wir noch den Strand entlang auf der Suche nach einem Gelatistand, konnten aber keinen finden. Und so suchten wir uns eine nette Strand-Lounge aus in der wir noch einen Absacker genossen. Tja und dann ist es halt passiert…
Miguel ist ein Goffin Kakadu, der mit seinem Menschen die Bars hier abklapperte. Und da ich Papageien und Kakadus liebe, konnte ich meine Begeisterung nicht mehr zügeln und der Besitzer von Miguel „lieh“ mir seinen Vogel für einen Moment und liess ihn auf meiner Schulter. Ich war hin und weg.
Und Miguel schien auch gefallen an seiner neuen Bekanntschaft zu finden, so fing er doch sogleich damit an, meine Augenbrauen zu putzen und mit mir zu plaudern. Schade dass ich kein kakaduisch verstehe, so weiss ich halt nicht was er gesagt hat. Aber für mich war’s Geigen- und Harfenmusik.
Und nachdem wir noch eine Bar gefunden und dort einen Caffé getrunken hatten, schwangen wir uns wieder auf unsere Brommies und fuhren weiter.
Wir schlenderten durch das hübsche Städtchen und frau verfiel beinahe in einen Kaufrausch ob all der hübschen Sachen, die es hier zu kaufen gab. Wir kauften Obst und Gemüse und Wein von der Insel und wunderten uns darüber, dass die Katastrophe der Costa Concordia mit keinem Sterbenswörtchen erwähnt wurde. Es gab keine Postkarten, keine T-Shirts und keine Bilder. Es war als ob diese menschliche Tragödie nie statt gefunden hätte. Ich war beeindruckt ob so viel Charakter.
Und offenbar konnte man hier sogar den Parkdienst der lokalen Marineros in Anspruch nehmen und sich entspannt zurücklehnen während die Jungs vom Hafen das eigene Boot einparkierten.
Danach fuhren wir mit unseren Brommies und den vollen Taschen zum Postauto und liessen uns wieder auf den Berg karren…
Es war uns schon aufgefallen dass es auf Giglio mehr Tauchshops als Pizzerien gab und das wollte einiges heissen, vor allem in Italien. Und so gingen wir wieder einmal auf die Jagd nach Fischen. Mit der Kamera natürlich, nicht mit der Harpune.
Nur der Wind hatte sich bisher all meinen Charmeattaken gegenüber unbeeindruckt gezeigt…!
1 Kommentar
Sali zäme, danke viel mal für euri Report es isch jedesmal super ? spanend . Liebi grüessli Hedy und Albert
Von meinem iPhone gesendet
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