Und wieder geht ein wundervoller Flautentag zu Ende. Dabei fing alles so schön mit 15 Knoten Wind an als wir die Hemskilen Bucht verliessen heute Morgen. Aber als wir trotz wackerem aufkreuzen in der Einfahrt zum Sandefjord fast standen, haben wir halt doch den Motor angeworfen und sind im Zickzack durch dichten sonntäglichen Bootsverkehr der spannenden Küste entlang bis zum Eingang zum Larviksfjord getuckert. Dort konnten wir noch mal Segel setzen und gemütlich bis zu unserem Ziel, der Barkvika Bucht segeln. Dort gefiel es und aber gar nicht, da der Wind genau in die Bucht blies und darum wenig Schutz bot.
Der “Morgenspaziergang” hat sich gelohnt…
Wir entschieden uns dann, es in der nächsten Bucht zu versuchen, die nur 2 Seemeilen entfernt war. Segel setzten wir nicht mehr.
Auf dem Weg dorthin sahen wir eine Person in einem Motorboot mit beiden Armen winken. Das ist ein internationales Notrufzeichen und wir, Pflichtbewusst wie wir sind, rissen sofort das Ruder herum und eilten zu Hilfe. Es stellte sich heraus dass die Person in Not ein Junger Bursche war, der den Motor seines kleinen Motorbootes nicht mehr in Gang brachte. Eigentlich hatte das Winken seinem Vater gegolten, der mit seinem Rennkat gerade in der Bucht herumbrauste.
Wir nahmen den Burschen an Bord und sein Boot in Schlepptau und rasten dem wild in der Bucht hin- und her kreuzenden Vater hinterher. War wahrscheinlich lustig mitanzusehen, wie ein grosses Segelboot unter Motor einem kleinen Segelboot im Zickzack über die Bucht hinterherjagt. Nach langer, langer Zeit und mit Hilfe des Nebelhorns erlangten wir endlich die Aufmerksamkeit des Vaters. Mit blutrotem Kopf erklärte nun der Jüngling seinem Vater, was passiert war und gemeinsam brachten die Beiden das Motorboot wieder zum Laufen. Und wir konnten befriedigt von Dannen ziehen im Bewusstsein, ein Menschenleben gerettet zu haben (oder wenigstens ein bisschen).
Bald hatten wir unser neues Ziel erreicht und waren sofort begeistert von der Bucht. Die hiess nicht umsonst Paradisbukta (59° 1’8.13″N / 9°49’1.46″E). Und weil es noch schön sonnig war und es genügend Platz hatte, wagten wir es wieder einmal, uns an einen Felsen zu hängen. Und diesmal klappte das Manöver, als ob wir nie etwas anderes gemacht hätten. Voilà, unser “Parkplatz” im Paradies…!
Und als wir nach dem Abendessen den Felsen beim Boot erklommen, konnten wir noch den Sonnenuntergang geniessen. Was für ein Tag!