Mallorcas Ostküste

20160621-01Das war das Bild das sich mir jeden Tag vom Steg der Marina Porto Colom aus bot: die Altstadt von Portocolom im schönsten Abendlicht.

Die Stadt war irgendwie in drei Teile geteilt: der alte Teil (siehe Bild) wo gar nix los war, dann der mittlere Teil wo sich die beiden Marinas und die besseren Restaurants befanden und dann gab es noch so einen Ballermann Teil mit Biergärten und Billigshops, wo man von Flipflops über Luftmatratzen bis zur Bild Zeitung alles bekam.

20160621-02Aber am malerischsten war schon der alte Teil. Hier gab es auch viele Llauts, die kleinen Mallorquischen Fischerboote. Und hier waren sie nicht in der Marina, sondern jedes hatte seine eigene Wassergarage. Das hatte ich so noch nirgends gesehen hier.

20160621-03Das war das einzige Lokal, das ich im alten Teil gesehen habe – natürlich 10 Schritte von der Kirche entfernt…!

20160621-04Aber ich war ja nicht zum Vergnügen hier. Aufräumen war angesagt trotz Bullenhitze und AnnaSophie musste wieder mal von einer dicken Salzkruste befreit werden. Zur Belohnung (für mich, nicht für AnnaSophie) gab’s dann ein Glas Vino Tinto in der Lounge gleich bei der Marina…!

Auch gab es immer wieder mal neue Nachbarn am Steg zu begrüssen, es war ein stetes Kommen und gehen, Deutsche, Franzosen, Spanier, Engländer, Oesterreicher, jeden Tag was anderes.

20160621-06Am nächsten Tag war Max wieder zurück und wir gingen in einem der vielen Restaurants entlang der Hafenmole essen. Den feinen Pimentos konnten wir einmal mehr nicht widerstehen und ich…ähm…hatte ein feines Fischgericht.

20160621-05Alles schien so friedlich hier und die Hitze des Tages war einer lauen schönen Sommernacht gewichen. Einfach schön!

Man konnte es fast nicht glauben, dass für den nächsten Tag eine Sturmwarnung verhängt worden war. Deshalb hatten wir auch beschlossen, noch einen Tag länger in PortoColom zu bleiben.

20160621-07Am nächsten Tag gingen Max und ich noch einkaufen und ich zeigte ihm noch die Umgebung. Zwar schien immer noch die Sonne, aber der Wind hatte schon stark zugelegt und so war es wieder einmal spannend zu sehen, wie ein Boot nach dem anderen bei Starkwind versuchte, in der Marina anzulegen. Manche Crews brauchten drei Anläufe, bis das Boot sicher am Steeg lag. Das nennt man im Seglerjargon „Hafenkino“.

Aber beim Spaziergang durch den alten Teil wurde es dann schon bedrohlich dunkel und wir gingen immer schneller, um noch rechtzeitig vor dem Regen beim Boot zu sein. Das Sonnendach und alles was nicht angeschraubt war, hatten wir vorsichtshalber schon vorher abmontiert.

20160621-08Vom Steg aus sah das dann schon ziemlich übel aus und die ersten Tropfen fielen auch schon. Ob das der berüchtigte Mistral war? Wir flüchteten uns auf’s Boot, in den sicheren Schutz unserer Kuchenbude.

20160621-09Und dann ging auch schon bald einmal die Welt unter. Es heulte und ruckelte und goss herunter, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstand. Aber wir waren ja trocken und sicher, wir konnte das Spektakel also nur geniessen. Und ausserdem wurde das Boot blitzblank sauber. Nur das Salz abkratzen hätte ich mir sparen können, grrr.

20160621-10Aber schon bald hellte sich der Himmel wieder auf und wir gingen am Abend sogar noch ein Glacé essen. Man gönnt sich ja sonst nichts.

20160621-11Am nächsten Tag herrschte Flaute. Eine gute Gelegenheit, die auf dem Weg liegenden Calas ein wenig aus der Nähe anzuschauen. Hier im Bild die Cala de S’algar. Sehr wild, aber da es Sonntag war und in der Nähe eine Strasse durchführte, war der kleine Strand übervoll.

20160621-14Es gab auch Ausreisser, die zwar für Hotelgäste paradiesisch waren, aber obwohl als offizielle Ankerbucht eingezeichnet, für Boote eher ungeeignet waren. Wie die Cala Dorada.

20160621-12Dann wieder Idylle pur, wie hier die Cala Magraner, seufz…!

20160621-13Und bald schon hatten wir unser nächstes Ziel erreicht und lagen kurz darauf sicher vertäut an der Mole von Porto Christo.

20160621-15Porto Christo lag entlang einer mit steilen Felswänden eingerahmten S-förmigen Cala und das gab dem Ort eine spezielle Atmosphäre. Und entlang dieser Cala gab es haufenweise Bars, Restaurants und Cafés. Der Rest des Ortes war nicht speziell interessant und auch die Supermärkte liessen mit ihrem Angebot zu wünschen übrig. Aber dafür gab es haufenweise Flipflops, Taschen, T-Shirts, Bier und Hüte.

20160621-16Abends gönnten wir uns dann wieder mal ein Essen in einem der vielen Restaurants. Aber nicht in dem hier im Bild sondern im SOMA. Das Essen war ausgezeichnet, die Aussicht auf die Marina bezaubernd und für die Hintergrundmusik sorgte ein DJ, der live auflegte (oder wie das heisst).

Alles war ein wenig speziell hier, sogar der Gruss aus der Küche, irgendwas Kaltes,Gift-Violettes, Feines war speziell.

20160621-17Zufrieden schlenderten wir zurück zum Boot, wo sich die baldige Vollmondnacht heute schon in ihrer vollen Pracht zeigte.

Und Morgen würden wir Mallorca verlassen und Kurs aufnehmen Richtung Menorca. Da war ich noch nie und um so neugieriger war ich natürlich. Ob die kleine Schwester von Mallorca wohl mit der Schönheit der grossen Schwester würde mithalten können? Ich war gespannt…

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