Da wir immer noch das Mietauto hatten mit dem wir Vroni und Norbert am Flughafen abgeliefert hatten, nahmen die Gelegenheit wahr, ein paar Calas anzuschauen, die wir diesmal ausgelassen hatten. Wie zum Beispiel hier die Cala Pi, die sich aber eher von ihrer rauen Seite zeigte. Da wär nix gewesen mit Ankern. Aber schön war es trotzdem.
Und zurück in Sa Ràpita leuchtete das nahe gelegene Colonia de Sant Jordi in der Abendsonne…
…aber am nächsten Tag bot sich dann ein anderes Bild. Es war drückend heiss, aber sobald wir die Marina verlasen hatten, erwartete uns ein schönes Windchen und wir nahmen (Kollisions-) Kurs auf Richtung Colonia de Sant Jordi, das wir mit einer eleganten Wende umschifften.
Viel Weg hatten wir uns nicht vorgenommen, irgendwo hinter dem südlichsten Zipfel, dem Cap de ses Salines wollten wir uns in einer Cala niederlassen.
Nur 15 Seemeilen weiter wurden wir fündig und wir schmissen unseren Anker in der Cala Llombards über Bord. Am Strand war zwar Halligalli – es war schliesslich Sonntag – aber das störte uns nicht wirklich und auch wir stürzten uns wenig später in die Fluten.
Uff, wenn der Brocken da rechts im Bild ins Wasser geplumpst wäre, dann hätte es uns wohl ordentlich durchgeschüttelt. Überhaupt war dieser Küstenabschnitt so löchrig wie Schweizer Käse und wir wunderten uns manchmal über den Mut (oder Leichtsinn) der Häuslebauer hier.
Gegen Abend waren dann die vielen Menschen verschwunden und es wurde ein stimmungsvoller Abend und eine erstaunlich ruhige Nacht.
Am nächsten Tag ging es dann weiter der Küste entlang und wir schauten uns jede Cala genau an auf unserem kurzen Trip zu unserem nächsten Ziel. Das hier im Bild ist die Cala Santanyi.
An der Cala Figuera fuhren wir wie immer achtlos vorbei. Schade war diese eigentlich hübsche Cala so zugeklotzt.
Und hier noch ein weiteres Beispiel dafür, wie brüchig die Küste hier ist.
Bevor wir unser endgültiges Ziel erreichten, schauten wir noch schnell in die Cala es Burgit rein. Leider war das heute nix, denn der Wind blies haargenau in die Bucht rein, aber schön war der Anblick trotzdem.
Und gleich um die Ecke lag dann die Cala Mondragó, wo wir ein Plätzchen im Schutz der Felsenwand ergatterten (AnnaSophie ist ganz rechts). Das sah vielleicht überfüllt aus, aber wir wussten aus langjähriger Erfahrung, dass die Motorboote alle verschwinden würden und so machten wir unser Dinghi startklar für den Landgang.
An der Playa war Rambazamba und die Leute grillten was die Epidermis hergab. Ich mochte es ihnen gönnen, es war ein herrlicher Tag, heiss mit einem erfrischenden Wind. Wir nahmen inzwischen unseren Anleger zu uns, statt wie gewohnt Campari Orange gab es Bier Orange – Max das Bier, ich Orangensaft. Nur die vier jungen Männer am Nebentisch schienen ein wenig traurig zu sein, mussten sie doch ihren Kummer bereits am frühen Nachmittag mit Vodka Lemon wegspülen… 😉
Nachher machten wir noch einen kurzen Spaziergang der Bucht entlang und sahen den Jugendlichen zu, wie sie übermütig von den Felsen ins Wasser sprangen. Das machte richtig Lust, sich selber in die Fluten zu stürzen und so machten wir uns auf dem Weg zurück zum Schiff.
Und dann montierten wir Brille, Schnorchel und Flossen und schwammen zu den Höhlen gleich gegenüber vom Schiff und tauchten ein in die Unterwasserwelt der Cala Mondragó.
Zwar nicht gerade das Rote Meer aber trotzdem wunderschön anzuschauen. Und diesmal hatte ich auch meine Unterwasserkamera dabei, yeah!!
Im Innern der Höhlen war es ganz schön spukig, aber spannend. Ein bisschen weniger Sonnenlicht und die Szenerie ist komplett anders, Ober- wie Unterwasser.
In der Höhle – und vor der Höhle. Und einer der hübschen Meerpfauen (die aussehen wie Papageienfische) huschte vor meiner Kamera durcUnd auch das schwamm vor meiner Brille durch: die allerkleinsten Babyfische die ich je gesehen hatte. Oder war das etwa Krill…?! Und rechts ein hübscher Schwamm, eventuell ein brauner Lederschwamm.
So viel Unterwasserabenteuer machte natürlich Hunger und zurück an Bord begab sich der Skipper wieder mal in die Kombüse und zauberte bordgemachte Tapas auf den Tisch! Sieht das nicht superlecker aus?! Tja, die fast zwei Monate in Spanien haben kulinarisch ihre Spuren hinterlassen bei uns…!
Danach ging’s mit dem Dinghi wieder an Land. Diesmal landeten wir die andere Seite an und kletterten zum Weg hoch der durch den Naturpark von Mondragó führte. Die Ankerbucht befand sich also mitten in einem Naturpark.
Naturpark im Abendlicht, schön!
Und so sah unsere Ankerbucht aus im Licht der untergehenden Sonne…!
Und zum Schluss holte der edle Meeresritter (Max) sein Bootsfräulein (mich) mit dem schneeweissen Dinghi vom Strand ab und sie ritten in der Abendsonne zurück zu ihrer schwimmenden Burg! Yep, so geht Kitsch.
Die schwimmende Burg bei Sonnenuntergang…
…und am nächsten Morgen. Der Wind hatte währen der Nacht um 180° gedreht und blies nun mit voller Kraft in die Ankerbucht. Dank dem dass wir am Tag zuvor in sicherem Abstand zur Felswand Anker geworfen hatten, lagen wir recht sicher. Das konnte man an den starken Rucken erkennen, die jedes mal durchs Boot gingen, wenn das Boot an der Kette riss. Kein Grund zur Panik also. Aber ich hielt trotzdem Wache während Max versuchte, noch ein wenig zu arbeiten.
Ein erneuter Blick auf die Wettervorhersage bestätigte uns, dass es doppelt so viel Wind hatte wie vorhergesagt. Eigentlich hatten wir bis am Nachmittag hier bleiben und noch ein wenig schnorcheln wollen, da es nur etwa 6 Seemeilen bis zu unserem nächsten Ziel waren. Aber so machte es keinen Sinn zu bleiben.
Das gerupfe an der Ankerkette war nicht angenehm. Und so entschieden wir uns, den Anker zu lichten und halt schon ein wenig früher nach Porto Colom zu fahren.
Mittlerweile war es immer stürmischer geworden und wegen der immer höheren Wellen konnten wir das Dinghi und den Motor nicht mehr an Bord bringen. Die Aktion wurde zu gefährlich für Mensch und Material. Wir beschlossen, das Dinghi so zu belassen und es ausnahmsweise mal hinterher zu ziehen.
Und beim Anker lichten dann die zweite böse Überraschung! Wir trauten unseren Augen kaum! Der Anker war total verbogen. Wir haben ja weiss Gott schon manchen Starkwind abgewettert am Anker, aber so was?!? Offenbar hatte er wirklich, wirklich Bombenfest gehalten. Für eine Sekunde kribbelten uns kalte Schauer über den Rücken…!
Vor einer Woche sah das in Porto Petro noch anders aus…
Vorsichtig und ein Auge immer auf dem wie wild hinter uns her schaukelnden Dinghi machten wir uns auf den Weg. Auf der Höhe von Porto Petro beschlossen wir, schnell in der geschützten Bucht an eine Boje zu gehen und das Dinghi in aller Ruhe zu bergen. Danach war uns wohler und wir setzten unseren Weg nach Porto Colom fort.
Auch Cala D’or war nicht mehr ganz so süss… Hier hatten wir letzte Woche noch wegen Flaute den Motor angeworfen.
Und dann hatten wir sie endlich erreicht, die Einfahrt zu Porto Colom. Das ist immer wieder ein schönes Gefühl, wenn man von starkem Seegang endlich in ruhige Gewässer einfahren kann.
Und da lagen wir nun, in ruhigeren Wassern. Max machte sich schon bald auf nach Palma, um geschäftlich in die Schweiz zurückzufliegen und ich würde in der Zwischenzeit auf AnnaSophie aufpassen. Eine optimale Arbeitsaufteilung… 😉