Hier haben wir AnnaSophie versteckt. Aber das war gar nicht so einfach – bei dem Mast. Nach dem Geschaukel der zwei letzten Tage haben wir ein ruhiges Plätzchen gesucht und auch gefunden. In einer der kleinsten Calas die es gibt auf Mallorca haben wir uns eingenistet. Und da lagen wir wie einbetoniert. Aber das hatten wir uns ja auch verdient.
Und jetzt muss ich eine Warnung aussprechen: wer allergisch ist auf Kitsch, der sollte sich die nächsten paar Bilder nicht ansehen…
Voilà, das ist die Cala Petita und hier hatten wir uns niedergelassen für die Nacht. Es hatte zwar einiges herummanövern gebraucht bis es soweit war, aber es hatte sich gelohnt. Schliesslich hatten Max und ich in Skandinavien oft genug zwischen Felsen parkiert mit dem Boot.
Aber das hier hat uns doch ein wenig überrascht. Vor allem dass wir das einzige Boot waren, dass sich dieses schöne Fleckchen ausgesucht hatte war schon erstaunlich. Aber so richtig unglücklich waren wir darüber nicht.
Und so haben wir dieses kleine Paradies ein wenig gefeiert und gebührend angestossen. Ein paar wenige Leute waren am kleinen Strand und einige Schwimmer beäugten uns neugierig.
Und dann ging’s auch bald schon auf Landgang. Es gab nur einige wenige kleine Trampelpfade und wenn man die verliess, blühten einem Kratzwunden. Aber wir liessen uns nicht aufhalten und kämpften uns durch bis zur nächsten Bucht…
…wo das Ankern schon wieder völlig unmöglich gewesen wäre. Eine hohe Klippe aus Lavagestein erhob sich aus dem Meer. Das Gestein war hart wie Glas und scharf wie Messer. Hier hatte die Schöpfung vor „Kurzem“ noch ordentlich gewütet.
Wir spazierten auch noch auf die andere Seite, wo sich dieses Bild bot. Man konnte zwar sehen, dass die berühmte „Handbreit“ da war, aber später gingen wir dann doch noch nachschauen. Fast ein Meter Wasser unter dem Kiel. Nullo Problemo.
Zurück beim Schiff ging’s dann erst mal ins kühle Nass. Wobei sich die Wassertemperatur von Tag zu Tag zu steigern schien. Wir genossen das Baden jedenfalls in vollen Zügen.
Und wie gesagt, auch ein Blick unter Wasser lohnt sich immer wieder.
Am nächsten Tag genossen wir noch einmal ausgiebig die kleine Bucht und dass ab und zu ein Touristenboot kurz ein- und wieder ausfuhr, störte uns nicht im Geringsten. Und erst am frühen Nachmittag lichteten wir mit Hilfe unserer Gäste den Heckanker und die Landleinen und verliessen diesen schönen Ort.
Es war ein Bilderbuch Gennaker Tag und unsere Gäste staunten nicht schlecht, als wir das riesen Segel aus der Kiste packten und mit Norberts Hilfe anschlugen. Aber wir kamen wenigstens ein bisschen voran, denn viele andere Segelboote hatten ihre Segel bereits gestrichen.
Und offenbar muss ich meine Position als Chef Paparazzi überdenken, meine wichtige Aufgabe der Feriendokumentation schien heute nicht sehr populär zu sein… 😉
Und kurz vor der Cala d’Or ging uns dann der Wind aus und auch wir mussten die Segel streichen und das letzte Stück bis Portopetro unter Motor zurücklegen.
Portopetro hat es geschafft, sich seinen ursprünglichen Charakter eines Fischerdorfes zu bewahren und es war eine Freude, der Hafenmole entlang in das Städtchen zu spazieren.
Dort suchten wir uns ein Lokal aus, das Tapas im Angebot hatte. Unsere zwei Gäste hatten noch nie Tapas gegessen und so wollten sie das Experiment einmal wagen…
Nein, im ernst, so schlecht waren die Tapas nicht. Aber wir hatten auch schon Bessere gehabt. Das Foto ist ein Zufallstreffer und hat nichts mit der Qualität des Essens zu tun 😉
Am nächsten Tag war das Wetter wieder einmal mehr perfekt. Wind und Sonne satt und ein Seidenteppich von Meer. Perfekt um unseren Neulingen das Ruder zu übergeben.
Und die machten ihre Sache ausgezeichnet!
Und nach einigen Stunden entspanntem Segeln war wieder Gennakerzeit und so gennakerten wir am südlichsten Zipfel von Mallorca, dem schönen Leuchtturm von Cap de ses Salines vorbei.
Und unser Ziel, die Insel Cabrera kam immer näher. Ebenso wie dieses komische UFO das wir schon von Weitem gesehen hatten…
…und das sich dann als Mess- und Überwachungssonde des „Organismo Autónomo Parques Nacionales” entpuppte.
Und dann hatten wir es geschafftt. Die Einfahrt zur Bucht Puerto de Cabrera mit der markanten Burg lag vor uns.
Kaum hatten wir uns an eine der freien Bojen gehängt, wurden wir auch schon von einem der Parkangestellten kontrolliert. Denn um in diesem stark geschützten Naturpark verweilen zu dürfen, musste man sich via Internet anmelden und man durfte auch nicht mehr als zwei Tage bleiben.
Aber all das hatte Max schon vor Wochen erledigt und so konnten wir uns ungestört hier niederlassen und unser Abendessen in dieser einmaligen Szenerie in aller Ruhe geniessen.
Und wir waren gespannt, was uns die nächsten zwei Tage bringen würden…