Alive and busy

Wir leben noch. Und die AnnaSophie ist auch nicht untergegangen. Also falls ihr mal ein paar Tage nichts von uns hört, dann kann es gut sein dass wir irgendwas am reparieren sind, in einem Funkloch hängen, wie die Weltmeister am aufkreuzen sind auf dem Wasser, irgendwo auf einem Stein oder an Deck in der Sonne liegen oder keine Lust für gar nix haben.

Oder schon untergegangen sind. Und dann ist es für eure Sorgen eh schon zu spät, danke trotzdem. Also bloss keine Panik. Und geniesst den Tag, auch wenn ihr nix von uns hört.

So was kann eben vorkommen: ich wollte ja eigentlich gestern Abend noch bloggen. Aber zuerst hab ich mir eine Dusche gegönnt und dann funktionierte die Pumpe zum auspumpen des Duschwassers nicht mehr. Also erst mal alles von Hand ausschöpfen und anschliessend die Pumpe auseinandernehmen. Und so was kann ganz schön dauern. Als wir das Ding wieder zusammen hatten und Max mit sauber funktionierender Pumpe auch unter die Dusche konnte, war es halb zwei in der Nacht. Und da hatte ich keine Lust mehr, mich an den Computer zu setzen.

Dabei hätte es einiges zu erzählen gegeben. Denn es war ein recht abwechslungsreicher Tag gestern. Geankert haben wir in der zauberhaften Lill Eken Bucht, wie gewohnt Mutterseelen allen.

20140606-01Am Morgen goss es in Strömen. Deshalb haben wir uns einen etwas längeren Aufenthalt im Bett und anschliessend ein ausgiebiges Frühstück gegönnt. Ausnahmsweise halt nicht unter unserer Kuchenbude an Deck, aber im Salon ist es sehr gemütlich wenn’s regnet. Viel Strecke hatten wir ja eh nicht machen wollen.

20140606-02Auch konnten wir endlich, endlich, endlich den Mülleimer montieren, unsere Endlos Baustelle….

20140606-03Bald hellte es auf und so gegen 16 Uhr hiess es dann Anker hoch und Kurs auf Spiken. Noch jeder, den wir um Tipps gebeten hatten, hat uns diesen kleinen Fischerort auf der Läkö Halbinsel empfohlen. Nach nur 1,5 sm Slalomfahrt durch eine wunderschöne Schärenlandschaft haben wir unser grosses Boot in dem kleinen Hafen einparkiert.

20140606-04Das Fischerdörfchen war wirklich eine Reise wert. Leider war nur noch ein Fischhändler offen, aber wir konnten dort feine Zanderfilets aus dem Vänernsee ergattern. Inzwischen schien die Sonne und wir gönnten uns noch einen Caffé Latte in dem hübschen Café gleich beim Hafen.

20140606-05Dann hiess es wieder raus aus dem engen Hafen und nach einer weiteren kurzen Slalomfahrt auf dem kniffligen Fahrwasser legten wir unterhalb des Schlosses Läckö an.

20140606-06Schon bei der Anfahrt hatten wir die wuchtigen Regenwolken beobachtet, die sich fotogen über dem Schloss zusammenbrauten. Und tatsächlich, kaum hatten wir den kurzen Weg zum Schloss hinauf geschafft und ein paar Fotos gemacht, mussten wir wie die Irren zum Boot zurückrennen! Himmel, A****, das nenn ich einen Wolkenbruch!

Im Bootsinnern schnell alle Luken dicht gemacht, trockene Kleider angezogen und den Herd angeworfen. Da es eh grad Zeit war und man draussen nichts erkennen konnte, beschlossen wir, an Ort und Stelle zu Abend zu kochen. Und was gab’s? Jawoll, feine Zanderfilet mit Broccoli und lauwarmem Spiken Kartoffelsalat. Nachher schnell das Geschirr angespühlt und weiter ging die Fahrt. Wir hatten uns vorgenommen, in der Klitt Bucht auf der anderen Seite der Halbinsel zu Ankern, damit wir morgen nicht mehr so viel Weg machen mussten bis nach Vänersborg, dem Ausgangshafen des Trollhättan Kanals.

20140606-07Der Weg zurück durch die Schären war spektakulär, da es immer noch sehr hell war (hier wird es bereits jetzt nicht mehr ganz dunkel in der Nacht).

20140606-08Kaum waren wir auf der anderen Seite der Halbinsel angelangt, als sich für uns das Tor zur Hölle öffnete und wir von einem satanischen Gewitter verschluckt wurden. Der Himmel zeigte und buchstäblich seine Zähne mit Wolkenformationen, wie wir sie noch nie gesehen hatten.

Und wären wir nicht zwei solch erfahrenen Seemenschen (Politically correct), wäre uns sicher ganz schön die Muffe gegangen. Aber wir erreichten unseren Ankerplatz sicher und ein wenig verwaschen und in grosser Vorfreude auf eine warme Dusche. Aber eben, es sollte ja anders kommen (siehe Oben).

0 Kommentare
  1. Hallo Doris & Max
    Habe gerade eure erste Woche auf dem Schiff nachverfolgt. Danke für die Infos und Bilder. Die Landschaft sieht (wie meistens in Schweden) wunderschön aus. Aber das Wetter ist halt immer das grosse Thema dort… Immerhin sind Boot und Besatzung wasserdicht, nur die Kleider allenfalls nicht. Ich wünsche weiterhin gute Reise. Bin gespannt auf den kommenden Abschnitt im Kanal.
    Hier alles gut. Wir haben grad hochsommerliche Pfingsten, Temperaturen über 30°, alles wunderbar. Ich mache von Donnerstag 12.6. bis Sonntag 15.6. einen kurzen Abstecher nach Sardinien und besuche dort einen Freund aus der CH (Frührentner dort). Hauptthemen: Essen, Baden, Töfffahren.
    Bis bald, schöne Grüsse
    Fredy

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