Von Porto nach Lissabon

Wenn sich die Möven zum Sundowner an der Atlantikküste von Porto niederlassen, dann dürfen wir das auch…

20150824-01Das ist die Marina von Porto. Nun ja, eigentlich ist es der Hafen von Leixoes. Da die Stadt Porto selbst nicht über Platz für einen Sportboothafen verfügt, wurde die Marina hier in der Ecke des Frachthafens nördlich der Stadt angesiedelt. Hier sind wir mitten in der Nacht angekommen nach unserer Fahrt von Baiona. Und hier haben wir zwei tolle, endlich sonnige Tage verbracht. Die Muschel im Hintergrund rechts ist übrigens das Kreuzfahrtschiff Terminal von Porto.

Wir haben Porto besucht und uns an dieser wunderschönen Stadt erfreut. Wir haben uns eine SIM Karte für’s Internet besorgt und ich habe viele schöne Fotos von der UNO Kulturerbe-Stadt Porto gemacht.

Und dann kam der digitale Supergau. Da ich meine Fotos immer gleich von der Kamera nehme und auf meine Harddisk sichere und ebendiese Harddisk plötzlich den Dienst verweigerte, kann ich hier keine Bilder von Porto zeigen. Ich werde das aber bald nachholen, denn die HD ist auf dem Weg in die Reparatur und hoffentlich bald wieder hier auf dem Schiff im Einsatz.

Und auch die neue SIM Karte (Portugal ist in keinem Verbund drin) verweigerte erst ihren Dienst. Bis sich Max via Hafen WLAN mit einem Betreuer des Router-Software-Herstellers vernetzen konnte und dieser uns von Kroatien aus unser Bord WLAN neu aufsetzte. So, und jetzt läuft es ganz ordentlich, das AnnaSophie Netz.

Aber auch dieser Aufenthalt ging langsam zu Ende und so beschlossen wir, am letzten Abend den Sonnenuntergang in einem der in der Nähe gelegenen Strandlokalen zu geniessen.

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Im Hintergrund sind die Masten im Yachthafen von Porto Leixoes zu sehen. Dieser Strand war den ganzen Tag voller Leben gewesen…

20150824-04Dies schien uns ein geeignetes Plätzchen für einen Sundowner zu sein. Es musste natürlich portugiesischer Wein sein. Und ein Gläschen Porto gab’s dann noch obendrauf…

20150824-03Auch die Möven hatten sich für das Spektakel auf einem Felsen niedergelassen. Ich wusste gar nicht, dass Möven so romantisch veranlagt sind…

20150824-05Immer wieder ein Erlebnis

20150824-06Beim zurückradeln fiel uns dann noch diese mobile Sternwarte auf. Das weckte natürlich unsere Neugier. Wir fanden heraus dass die Sternwarte von Porto mit ihren mobilen Teleskopen regelmässig während des Sommers in klaren Nächten von Ort zu Ort tingelten, um den Leuten die Astrologie näher zu bringen. Die zwei Teleskope waren auf den Mond und auf den Saturn gerichtet. WOW! Das war das erste mal in meinem Leben dass ich den Saturn live gesehen habe.

20150824-07Am nächsten Tag hiess es dann Abschied nehmen von Porto und netterweise waren unsere Kollegen vom gestrigen Sonnenuntergang auch gekommen, um uns zu verabschieden.

20150824-08Und auch das markante Kreuzfahrtschiff Terminal konnten wir noch einmal ausgiebig studieren.

20150824-09Bei der Ausfahrt war noch eine steife Brise durch den Hafen gefegt aber bald schon war die Luft wieder draussen. Es herrschte Flaute.

Aber dafür schien die Sonne!! Ihr werdet das ja nicht glauben, aber es ist tatsächlich so: seit wir die Grenze zu Portugal übersegelt hatten, schien die Sonne. Unsere dunklen, nassen Tage schienen endgültig hinter uns zu liegen!!!

20150824-10Später kam dann doch noch ein Lüftchen auf und wir setzten flott den Gennaker. Gegen Abend kam dann – wie immer in den letzten Tagen – thermischer Wind auf, stark genug dass wir den Gennaker wieder einholen mussten…

20150824-12…bevor wir wieder einmal in die Nacht segelten. Da es flott voran ging, erreichten wir kurz nach Mitternacht unser Ziel, Figueira da Foz. 72 Seemeilen hatten wir diesmal hinter uns gebracht. Wieder einmal fuhren wir mitten in der Nacht in eine Marina ein. Das schien langsam zur Gewohnheit zu werden bei uns.

20150824-13Und so sieht die Marina von Figueira da Foz bei Tag aus. Sehr schön gestaltet und auch die Marinagebäude waren praktisch neu.

20150824-14Und gleich gegenüber von der Marina lag die Markthalle. Wie praktisch. Hier konnten wir uns mit frischen Sachen eindecken.

20150824-15Wir kauften Gemüse, Früchte und frische Scampi, 10 Stück, um genau zu sein. Das musste so sein weil es sonst bei einer ungeraden Zahl immer Streit gibt. Die Verkäuferin war ziemlich verwirrt, als sie unsere langen Gesichter sah, als sie uns freudestrahlend noch eine elfte Scampi gratis in die Tüte packte.

20150824-16Aber bald schon hiess es wieder „Leinen los“ und wir nahmen wieder Fahrt auf.

20150824-17Vorbei an endlosen, fast menschenleeren Kilometerlangen Sandstränden. Wieso rannte eigentlich alles immer an die Adria wenn es hier so schöne Strände gab? Ob es daran lag, dass die Wassertemperatur grad mal so 17° betrug?

20150824-18Und dann gab’s zur Abwechslung wieder mal einen Sonnenuntergang. Und Zeit genug zum herumalbern hatten wir ja auch…

Leider fiel dann der thermische Wind, der uns so schön voran gebracht hatte, zusammen und wir mussten unter Motor in die Nacht. Es hatte auffallend wenig Schiffsverkehr. Wir waren praktisch die ganze Zeit das einzige Boot weit und breit. Sogar die Fischer hatten sich rar gemacht. Nur ab und zu begleitete uns ein Delfin eine Zeit lang.

20150824-19Und offenbar hatten auch die Möven mit dem Mangel an Fischerbooten mühe. Eine halbe Stunde lang wurde unser Boot von Scharen von Vögeln umkreist, wohl in der Hoffnung, dass es hier bald mal Fischreste geben würde. Das war absolut spukig. Mr. Hitchcock hätte seine wahre Freude daran gehabt.

20150824-2038°46’49.40″N / 9°29’54.87″W
Und im Morgengrauen hatten wir dann das Cabo da Roca erreicht! Gleich hier um die Ecke lag Lissabon.

20150824-21Aber als wir Cascais querab sahen, hatten wir es nicht mehr so eilig. Wir drosselten den Motor und fuhren an den Rand der Flussmündung…

20150824-22…wo wir erst mal ausgiebig frühstückten. Denn es gab schliesslich viel zu tun, der Gennaker musste wieder aufgezogen werden. Es wehte ein schönes Lüftchen aus Westen, das uns mit Hilfe des Gennakers direkt in den Tejo hinein tragen würde.

20150824-23Aber wir waren nicht die einzigen, die so früh hier unterwegs waren…

20150824-24Ach, gestern hatten wir noch darüber gewitzelt, wie toll es wäre, wenn wir unter Gennaker unter der Ponte 25 de Abril durchsegeln könnten. Und jetzt war unsere Fantasie wirklichkeit geworden. Was für ein Tag!!

20150824-25Und dank der Jesus Statue gleich bei der Brücke konnte ja wirklich nichts schief gehen!! Und das Bild rechts habe ich NICHT in Photoshop erstellt. Das mit der Wolke war wirklich so!

20150824-26Aber gleich hinter der Brücke mussten wir leider den Gennaker schnell wieder bergen, da der Wind stark aufgefrischt hatte. Aber wir hatten ja unseren Spass gehabt und so konnten wir mit dem normalen Vorsegel gemütlich auf Stadtbesichtigung gehen.

20150824-27Aber da wir noch keine Lust auf Trubel hatten, fuhren wir weiter und gingen in der Lagune des Städtchens Seixal vor Anker. Oh Boy, waren wir hier in der Karibik gelandet? Es war traumhaft schön und friedlich hier. Hier wollten wir uns von den 120 Seemeilen ausruhen, die wir diesmal zurückgelegt hatten.

Und es war wirklich eine weise Entscheidung gewesen, noch nicht nach Lissabon zu fahren, denn die Stadt wurde von einem mächtigen Gewitter eingedeckt, das wir aus der Distanz und völlig trocken von Weitem beobachten konnten.

20150824-2838°38’40.94″N / 9° 6’16.43″WAm nächsten Tag fuhren wir mit dem Dinghi hinüber, um uns ein bisschen umzusehen…

20150824-29Portugal…

20150824-30…muss…

20150824-31…man…

20150824-32…gesehen…

20150824-33…haben!

Na, hab ich euch jetzt so richtig „gluschtig“ gemacht? Das nächste Reisebüro ist nicht weit… 😉

1 Kommentar
  1. Hallo, ich hätte eine Frage betreffend Euer Internet. Verstehe ich das richtig: Ihr habt einen UMTS-Router mit Antenne im Masttop und wechselt je nach Land die SIM-Karte, richtig? Funktioniert das gut? Was habt Ihr sonst noch, KW und/oder Iridium? Das sind die letzten Entscheidungen, welche wir noch fällen müssen bevor wir Euch mit der Lotta hinterher fahren (allerdings zuerst nach Norwegen und Schottland) Habt’s weiter gut, Gruss, Wolfgang, seit gestern von Schweden zurück 🙂

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