So, jetzt gibt’s erst mal ein kleines Bilderquiz:
- Spanien
- Norwegen
- Vierwaldstättersee
Und wo wurde Bild B aufgenommen
- Spanien
- Norwegen
- Vierwaldstättersee
Die Lösung findet ihr wenn ihr den nächsten Bericht aufmerksam lest…
So, jetzt sind wir ja endlich weg von A Coruna. An der Hafenmole waren diesmal keine Brecher zu sehen, das war schon mal beruhigend. Dementsprechend hatte es auch keine dieser mühsamen Wellen mehr – aber auch kein Wind. Himmisackra!
Bei diesem Anblick fuhren wir unsere Segel schon nach kurzer Zeit wieder ein, da wir mit 8 Knoten Wind – und die Haargenau aus der Richtung in die wir wollten – wahrscheinlich auf See beim Aufkreuzen verhungert wären. Und das hier war nur einer der unzähligen Regengüsse, die wir an diesem Tag abbekamen.
Die Kollegen vom Grenzschutz– diesmal vom Spanischen – machten auch wieder mal Jagd auf Segelboote. Nur uns liessen sie auch diesmal wieder in Ruhe.
43° 9’34.79″N / 9°12’56.65″W
Und nach 50 Seemeilen unter Motor in meist strömendem Regen bogen wir beim beeindruckenden Leuchtturm von Cabo Vilàn Richtung Carminas ab.
43° 8’3.48″N / 9°10’25.75″W
Da der Hafen dort sehr klein war und eh nicht viel Service zu bieten hatte, ankerten wir weiter hinten in der schönen Bucht. Leider war alles Nass und so mussten wir den schönen Abend unter Dach geniessen.
Und wenn man sich so umschaute, hatte man wahrlich das Gefühl, in Norwegen zu sein. Und das hier musste Bergen sein. Oder waren es schon die Lofoten?
Am nächsten Morgen machten wir uns bereit zur Abfahrt. Das Anker lichten förderte wieder einmal ein schönes Geranienkistchen zu Tage. Bei uns hat sich der Ruf „Achtung, Geranien!!“ als Warnhinweis etabliert, dass der Anker wohl frei ist, aber eben noch von Grünzeug und Schlamm befreit werden muss.
Und bei der Ausfahrt aus der Ankerbucht bot diesmal die südliche Seite einen spektakulären Anblick. Die Kirche von Muxia schien sich schützend vor das Dorf zu stellen und den Elementen zu trotzen.
Und wieder herrschte Flaute. Alle Boote, die uns begegneten, schaukelten ohne Segel in der groben Dünung auf und ab. Das sah sehr lustig aus…!
42°55’18.33″N / 9°18’5.06″W
Und dann haben wir den westlichsten Punkt unserer Reise erreicht, das Cabo Nave, yeah! Ist doch ein Grund zum Feiern, oder?
Und auch das hier war so ein Phänomen: Unterwasserfelsen, über denen sich das Wasser hob und sich teilweise daran brach. Und offenbar musste es dort besonders viele Fische geben, denn die Wasservögel kreisten darüber wie Fliegen über dem Mist.
Aber keine Angst, dank unserer Instrumente konnten wir die Dinger elegant umfahren.
Langeweile macht hungrig. Und so hatten wenigstens unsere Mäuler etwas zu tun während der Windanzeiger förmlich an der Schiffsspitze zu kleben schien….
Nach weiteren windlosen, verregneten 62 Seemeilen hatten wir unser letztes Hindernis des Tages vor uns. Die Illa de Ons mit ihren giftigen Zähnen.
42°17’24.37″N / 8°50’10.05″W
Aber dann hatten wir es geschafft. Wir hatten unser Ziel erreicht, den Ankerplatz in einer der vielen hübschen Buchten von Ria de Aldan. Leider war es uns auch hier nicht vergönnt, diesen schönen Ankerplatz draussen zu geniessen, es goss wieder einmal in Strömen.
Am nächsten Morgen schlängelten wir uns wieder durch die Muschelzuchten aus der Ankerbucht heraus. Ich hätte gerne gewusst, welche Art von „Viveros“ hier gezogen wurden. Ich nehmen an, dass die Muscheln erst an diesen Bündeln angesetzt und die dann ins Wasser gelassen wurden. Aber so genau weiss ich es nicht. Werde bei Gelegenheit mal fragen.
42°15’1.96″N / 8°52’21.90″W
Da es heute wieder ähnlich werden würde wie in den vergangenen Tagen und wir keine Lust hatten, weitere 70 Meilen unter Motor bis nach Porto zurückzulegen, beschlossen wir, noch ein wenig in der Gegend zu bleiben und uns noch mal einen Ankerplatz zu suchen.
Denn schön war es hier ja. Galiziens Fjorde sind wirklich eine Augenweide. Und diejenigen die in die andere Richtung wollten, hatten wenigstens ein wenig Rückenwind. Auch wenn das Wetter nicht mitspielte, so war doch das an den verschiedenen unter Naturschutz stehenden Inseln entlang tuckern eine Augenweide…
42° 7’6.57″N / 8°50’24.99″W
Und das war unser Ziel für heute, der Ankerplatz direkt vor dem Hafen von Baiona. Ganz kurz zeigte sich an diesen Abend die Sonne, grad lang genug, um die Luftfeuchtigkeit im Innern des Schiffes von fast 100 % auf 60 % herunterzubringen, yeah!
Aber am Abend setzte schon wieder Regen ein. Und während der ganzen Nacht war das Nebelhorn hier gleich um die Ecke zu hören. Wir wussten also, dass früh aufstehen nicht wirklich was bringen würde.
Wahrlich, wahrlich, die Küste Galiziens machte ihrem Namen als „The wet corner of Spain“ wirklich alle Ehre.
Und so sah es heute Morgen aus. Das Nabelhorn hatte um etwa vier Uhr aufgehört zu dröhnen und man konnte sogar die Ausfahrt auf’s offenen Meer sehen. Aber Wind war immer noch keiner da. Dafür kamen zwei Delfine zu Besuch, die sich Seelenruhig zwischen den ankernden Booten ihr Frühstück suchten. Wenigstens ein Lichtblick.
Aber gegen Mittag werden wir definitiv Richtung Porto aufbrechen. Die Vorhersage verspricht sogar 15-20 Knoten Wind und sogar aus Nordwest. Das wäre ein riesen Glück!! Drückt uns also alle die Daumen, dass wir hoffentlich wieder mal die Segel brauchen können, bevor sie uns am Mast verschimmeln… 😉
P.S.
Und hier noch die Auflösung zum Bilderrätsel vom Anfang:
Bild A wurde natürlich vorgestern in Spanien aufgenommen und Bild B letztes Jahr in Norwegen kurz vor Stavanger, wo die Norweger den Sommer des Jahrhunderts erlebten.