Ich will mich ja nicht beklagen, aber an Skipper Max’ Geburtstag hätte es ruhig ein wenig freundlicher sein können. So sah es in der Marina am Donnerstag Morgen aus, kurz vor dem Auslaufen. Das entsprach wahrhaftig nicht unserer Vorstellung von einem Sommer in Spanien. Und das ausgerechnet an Skipper Max’ Geburtstag…
Am Sonntag stand dann wieder mal Schiff putzen auf dem Programm. AnnaSophie sah aus wie in Salz gepökelt. Alles war salzig. Man konnte kaum noch aus den Fenstern sehen. Ich wundere mich immer wieder mal darüber, wie es möglich ist, dass ein Boot, das etwa ein viertel so gross ist wie die Wohnung zu Hause, zehn mal mehr Arbeit gibt….?!?
Ausserdem standen wieder mal kleinere Reparaturen an und als wir all die Wäsche zusammentrugen, die sich in der letzten Zeit so angesammelt hatte, entschieden wir uns, alles in einen Wäscherei zu geben. Denn mit den Waschmaschinen in der Marina war das nicht mehr zu bewältigen. Das waren Münzautomaten, die man immer wieder mal nachfüttern musste und unser Boot lag eher etwas abgelegen.
Dann galt es wieder einmal abzuklären, ob man unsere Gasflaschen (eine war leer, die andere fast) eintauschen oder nachfüllen konnte. Auch immer wieder ein leidiges Thema.
Am Mittwoch ging dann die Jagd nach den Gasflaschen los. Und genauere Seekarten von der Region brauchten wir auch noch. Hier in der Marina gab’s schon mal keinen Shipchandler. Aber in der Marina am anderen Ende der Stadt war einer. Wir also auf die Räder und mitten durch die Stadt. In Spanien nicht grade in Vergnügen.
Dort angekommen stellten wir fest, dass es sich bei dem Shipchandler um einen Shop für Motorersatzteile handelte. Aber der Verkäufer wusste wenigstens wo man Gasflaschen und Karten bekommen konnte. Auf unserem Stadtplan machte er in paar Kreuzchen und wir wieder ab durch die Stadt. Beim ersten Keuzchen angekommen war zwar ein Shop, aber der verkaufte keine Karten, und die Verkäuferin erklärte uns sehr detailliert und auf spanisch, wo es diese zu kaufen gab. Das war sehr nett aber nicht hilfreich.
Dann halt ab zu Kreuzchen zwei. Dort gab es Gasflaschen, aber nicht die die wir in unserem Schiff hatten. Die waren hier in Spanien unbekannt. Die Gasflaschen hier waren einiges kleiner und aus Stahl. Zur Not kauften wir halt eine dieser Gasflaschen. Irgendwie würde sich das Ding schon verwenden lassen.
Als wir auf dem Weg zu Kreuzchen drei an einem Geschäft vorbei radelten, entdeckte ich im Augenwinkel das Wort “Harken”. Ich legte eine Vollbremsung hin und schrie Max hinterher, der schon weiter geradelt war. Denn “Harken” ist ein bekannter Hersteller von WInschen für Segelboote. Und tatsächlich, das Geschäft entpuppte sich als richtiger Shipchandler. Und sie verkauften sogar Karten!! Und sogar die die wir brauchten!!!
Zurück beim Schiff machte sich Max daran, die neue Gasflasche anzuschliessen. Während wir uns noch den Kopf zerbrachen, was wir mit den leeren Flaschen anstellen sollten, sah ich einen Skipper mit einer Gasflasche auf seinem Schiff herumhantieren. Die Gasflasche sah so aus wie die die wir gerade gekauft hatten, nur viel grösser. Max ging hinüber und fragte den Skipper, woher er die Flasche hatte. Der hatte die Flasche aus Belgien mitgebracht und war auf dem Weg, diese auffüllen zu lassen…! Das war genau was wir brauchten!! Also packte Max schnell eine unserer Flaschen und begleitete den belgischen Skipper zu dem kleinen Shop mit Fischereiartikeln um zu fragen, ob sie unsere Flaschen auch auffüllen könnten. Erst beäugte der Mann unsere Flaschen, meinte dann aber, das müsste schon gehen und wir könnte die Flaschen am nächten Tag wieder abholen. Halleluja, dann hatte die “Pilgerfahrt” nach Santiago de Compostela ja was gebracht… 😉
(Nun ja, träumen darf man ja wohl noch…)
1 Kommentar
Hallo zusammen
Danke einmal mehr für den ausführlichen Bericht. Wir lesen immer gespannt mit. Diese Umkehraktion vor Coruna haben wir per Live-Tracker mitverfolgt und uns schon gefragt, was das wohl sollte (“haben sie ächt ein Velo am Pier vergessen…”). Ich hoffe, das Wetter ändert nun bald auf Sommer-Modus. Ebenfalls hoffe ich, ihr findet einen Weg durch die Monster-Wellen. Wünsche jedenfalls gute Weiterreise. Bis bald.. Fredy