November.

Nebel liegt über der Marina und verwandelt die messerscharfe Kälte in ein Gemälde, hüllt Moder und Zerfall in ein seidenes Gewand.

Wir waren eine Woche lang zurück in Lelystad, um AnnaSophie auszuwassern und für den Winter in der Halle vorzubereiten. Ausserdem wollten wir noch ein paar Kleinigkeiten reparieren. Ich hatte sogar meine Nähmaschine mitgebracht.

Da wir von dem Moment an wo das Schiff aus dem Wasser war, nicht mehr auf dem Schiff schlafen konnten, haben wir uns in der Marina eines dieser Hausboote gemietet. Was lag schliesslich näher, als in Holland ein Hausboot zu mieten?!

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Erst hatte ich ja so meine Bedenken ob wir uns da drin überhaupt hinlegen konnten, so klein schienen mir die Häuschen. Aber so kann man sich täuschen…

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Es hatte Küche, Bad, Esstisch, Bett. Und sogar einen Balkon. Von dem wir aber nicht viel hatten, ausser der hübschen Aussicht.

Aber schon bald ging es an’s Eingemachte. Oder besser – an’s Einmachen.

20141118-04Erst mussten mal die Segel runter. Leider konnten wir die Segel nicht auf einem trockenen Steg zusammenfalten, die Stege waren nass und mit Moos verschmutzt, sondern mussten alles auf dem Boot zusammenpacken. Ein ziemliches Puff. Leider hatte sich auch der Wind nicht gelegt und so hatten wir ganz schön zu kämpften mit dem steifen und riesigen Segeln, die bedrohlich nahe an der Wasserkante flatterten.

Dann war der Baum dran. Auch der wurde auf dem Schiffsdeck abgelegt. Am Mast musste noch die Elektrik vom Rumpf gelöst werden. Danach war das Schiff bereit zum Mast legen.

20141118-05Noch ein kurzer, ziemlich teurer Stopp an der Tankstelle (wir haben 2 Tanks) und dann ging’s zum Dock.

20141118-07Dort wurden erst die Wanten gelöst, der Mast abgehoben und auf Böcken abgelegt.

20141118-08Und schon bald stand AnnaSophie auf dem Trockenen. Eine kurze Inspektion des Rumpfs und des Kiels zeigten keine grösseren Schäden. Auch der neue Antrieb war noch wie neu. Und einmal mehr waren wir überrascht, wie sauber der Rumpf war. Kein Bewuchs, keine Muscheln. Cool. Das gibt weniger zu tun nächsten Frühling. Der Mast bekam noch ein hübsches „Toe-Tag“ und dann ging’s los Richtung Halle.

20141118-09Und da wackelt sie nun, unsere „Big Ass Mama“, über den Damm Richtung Halle. Es sah recht professionell aus und so blieben die gewohnten Adrenalinschübe diesmal aus. Business as usual. Höchte Zeit für das Boot, ins Trockene zu kommen. Denn…

20141118-06…Mutter Natur hatte schon damit begonnen, unser Boot zu erobern. Moos, Spinnen und Flechten hatten schon angefangen, sich breit zu machen. Aber nur weil ich Mitglied vom WWF bin, muss ich so etwas noch lange nicht tolerieren. Da das Boot für Reparaturen am Ruder und am Kiel vor der Halle abgestellt wurde, konnten wir das Boot noch schnell abduschen in der Hoffnung, dass wir die ungebetenen Bewohner damit vertreiben konnten.

Wir konnten noch einiges erledigen, Masse nehmen, Wäsche zusammensuchen, To do Listen erstellen und vieles mehr, bevor wir den Heimweg antraten. Zum Glück werden wir zu Hause auch noch viel zu tun haben, dann wird die Wartezeit auf die nächste Saison nicht so lang.

20141118-10Bye bye und bis bald…

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